Das wohl bekannteste Teleobjektiv der Welt?!
Das 180mm 2,8 T* Sonnar Carl Zeiss, das Olympia Sonnar entstand aus dem so genannten Zeiss-„Olympia-Sonnar“(Foto links), welches im Jahr 1936 für die Dokumentation der Olympischen Spiele in Berlin entwickelt wurde. Die Spiele wurden damals von der Starregisseurin Leni Riefenstahl verfilmt und fotografiert. Bis heute genießen diese Aufnahmen einzigartigen Status und weltweites ansehen. Es war das erste hoch-lichtstarke Teleobjektiv von ZEISS. Die Fotografin konnte damit einen völlig neuen- bis dato nicht gekannten- Stil in der Sportfotografie & Filmwelt etablieren.
Vermutlich ist es zunächst als 35mm-Kino-Objektiv gedacht gewesen, da es noch stolze 1,6 Kg wog. Nach dem Krieg wurde das Objektiv von Carl Zeiss Jena weiter gebaut für ostdeutsche Spiegelreflex und 6×6 Cameras (Pentacon) mit ca. 1400g Gewicht. Carl Zeiss Oberkochen (West) modifizierte das Design zweimal. Einmal im Jahr 1966 für die Contarex Modelle. Darauf folge die zweite Modifizierung um ca.1975 herum speziell für die Contax SLR’s der RTS Serie.
Die schweren Mittellinsen wurden dabei in kleinere Gruppen aufgegliedert. Damit wurde es freihändig gut nutzbar. Die Älteren, optisch einfacher aufgebauten Sonnare zur Contarex mit seiner „Schnellfokussiereinrichtung“ waren eine besonderheit. Jedoch konnte gegenüber diesem durch „floating elements“ die Naheinstellgrenze von 1.8m auf 1.4m herabgesetzt werden (300° Fokussierwinkel).
Die 1975 umgebaute Fassung wurde zylindrisch und das Gewicht auf 815g reduziert (siehe Foto rechts & Galerie unten).
So entstand eines der Weltbesten 180mm/2,8 Teles- die bis heute unübertroffene Qualität liefern. die Optik besteht nahezu aus 100% Metall & optisch hochwertigstem Glas.
(Fotos MM Sonnar heidi-foto.com München, Textquelle: Frank Mechelhoff, Foto Sonar 1936)
Tipps & Fazit:
Das 180er ist eine wirklich geniale Optik für die Sport- & Portraitfotografie.
Man kann damit unbemerkt Schnappschüsse von Menschen aus der Distanz schießen oder etwas scheue Modells aus angenehmer Distanz mit 2,8 wunderbar freistellen. In der Sportfotografie gibt es viele Einsatzgebiete. . . z.B. Fußball (vom Spielfeldrand), Pferdesport und Segelsport, um nur wenige zu nennen.
Das „Besondere“ an dieser Linse ist wirklich die Möglichkeit der fantastischen Freistellung des Motivs, welches man exakt mit der Blende steuern kann, bei 180mm und 2,8-22 funktioniert das wunderbar. Mit einer optischen Qualität, die auch heute im analogen Bereich nicht zu übertreffen ist. Aufgrund der Masse und des Gewichts der Optik, kann man ganz einfach die Kamera-Objektiveinheit direkt am Objektiv tragen.
Ich selbst nutze die Linse überwiegend an der CONTAX 159 & der CONTAX AX wenn ich analoge Sportfotos mache, oder meinen Junior beim Fussballspielen fotografiere. Im professionellen Bereich arbeite ich damit an der digitalen Vollformat Canon und der Sony A7. Die A7 harmoniert übrigens such ganz excellent mit dieser Optik, sodass der Kauf eines neuen digitalen Teles in den meißten Fällen nicht lohnt.