Ein Violinkonzert zu spielen ist eine Sache, ein Violinkonzert mit einer echten Stradivari zu spielen eine andere. Genau so verhält es sich mit dem Instrument der Fotografen, der Kamera & dem Objektiv.
Und warum gerade CONTAX?
Carl Zeiss in Oberkochen hat in der Zeit von 1975 – 2005 die CONTAX Kameras konstruiert & entwickelt und in Japan unter Aufsicht und Lizenzvergabe produziert. Selbstredend wurden für diese Kameras ausschließlich die bis heute legendären Carl Zeiss T* Objektive der Spitzenklasse angeboten, welche in W.Germany und Japan (je nach Modell) produziert wurden. Übrigens sind diese CONTAX Kameras (& ein paar Yashica Modelle) die einzigen Kameras, welche im 24x36mm Kleinbildformat die komplette Serie der besten Zeiss T* Optiken der Welt direkt ohne Adapter verwenden können.
Welche CONTAX Kamera ist die Richtige?
• Sie möchten endlich wieder vernünftig analog Fotografieren …
• Sie möchten eine CONTAX Kamera mit Zeiss T* Optik …
• Sie wissen nicht welches Modell für Sie perfekt ist …
Dann stelle ich Ihnen jetzt die wichtigsten CONTAX Modelle nach heutigen Nutzungskriterien in der analogen Fotografie vor und werde Ihnen ein paar Tipps, Infos & und handfeste Entscheidungshilfen dazu geben.
+ Vorab noch etwas Grundsätzliches zur analogen Fotografie im 21.Jahrhundert:
Kein Profifotograf arbeitet heute im analogen Kleinbildformat. Das digitale Vollformat ist dort der Standard! Der Senosr ist zwar genauso groß wie das 35mm Filmformat, aber die Anforderungen an rein höchst elektronische gesteuerte Kameras sind heute ganz anders als zu der Zeit als es nur die analoge Fotografie gab. Damals gab es Freizeitknipser, Amateure und Profis. Heute gibt in der analogen Fotografie nur noch den anspruchsvollen Amateur, oder Künstler . . . der „Knipser“ oder Profi ist in diesem Segment heute nicht mehr zu finden.
Deshalb benötigt kein Analogfotograf mehr eine Serienaufnahmefunktion mit 5,5Bilder/Sekunde um eine Bundesligaspiel zu fotografieren.
Vielmehr benötigt er eine Kamera, mit der er vollen Einfluss
auf die Bildgestaltung hat, wie es vollautomatische Kameras nicht bieten. Solche Gimmicks wie Autofokus, eine Vollautomatik, hohe Bildfolgezeiten sind heute in der Analogfotografie nicht mehr gefragt.
Die analoge Fotografie verlangt nach überlegter Bildgestaltung, nach selektiver Schärfe, sichtbare und volle Beeinflussung der Schärfentiefe, Kontrolle über Zeit und Blende, vor Allem die Blende, denn diese ist verantwortlich für die oben genannten Punkte.
CONTAX Kameras aus der Zeit von 1974-2005 wurden damals schon neben dem Profi, eben genau nur für diese gehobenen Amateurfotografen und deren Ansprüche entwickelt.
Das trifft den heutigen Zeitgeist der analogen Fotografie auf den Punkt & macht CONTAX Kameras heute so einzigartig!
Das Objektiv:
Heute im digitalen Zeitalter, wie damals auch gilt der Grundsatz:
> Das Foto mach der Fotograf!
> Die Bildqualität das Objektiv!
> Die Kamera bringt beides sicher einfach und schnell auf den Film/Sensor!
Dass die Bildqualität durch das Objektiv bestimmt wird und „nur“ der Fotograf selbst durch sein Denken & Schaffen ein gutes Foto machen kann, daran hat sich in den letzten 120 Jahren der Kleinbildfotografie nichts geändert. Darum ist ein sehr gutes Objektiv heute wie damals entscheidend für ein gutes Foto und somit für den Spaß & die Freude am analogen (&digitalen) Fotografieren! Mehr zum Thema Objektive später…
Welche Contax Kamera, welche Kameratypen bieten die legendären CONTAX Kameras von 1974 – 2005?!
Wir unterscheiden heute bei CONTAX grundsätzlich 3 unterschiedliche Kamera- Modellserien:
A- Professionelle Linie
B- Amateur (anspruchsvoll)
C- Sammlerkameras
Typ A – Profi
Die professionelle CONTAX Kamera Linie. Die Profiserie der Contax Kameras waren damals die erste CONTAX RTS Serie I,II,III Kameras
Typ B- Amateur
Kameras für den Edelamateur. Für den anspruchsvollen Amateurfotografen, kleiner, leichter & einfacher zu bedienen!
Typ C – Sammler
Besondere & Seltene Modelle. Diese Kameras sind in der Regel als limitierte Serie hergestellt worden.
Welche Contax Kamera ?
A) Die professionelle Linie der CONTAX SLR Kameras:
Deren Hauptmerkmale waren u. A. eine externe Stromversorgung bis zu -40Grad, eine Bildfolgezeit mit Serienaufnahmen von bis zu 5,5Bilder/Sekunde, hohes Kameragewicht, Robustheit, extrem viel Zubehör, Makrobalgengerät, starke Blitzgeräte mit externen Powerpacks und vieles, vieles mehr, was heute in der Analog-Fotografie nicht mehr gefragt ist. Würden Sie heute ein Fußballspiel bei Regen mit einer Anlaogkamera fotografieren und dabei rund 50 Filme mit einer Ausschussrate von 90% verarbeiten? Wohl eher nicht, da greift jeder zur modernen Digitalkamera, die heute übrigens genauso groß und schwer ist, wie die Kameras damals.
Die CONTAX Profimodelle waren: RTS I, RTS II, RTS III, RX, AX. Diese Kameras sind technisch zweifellos legendär und bis heute zum Teil einzigartig! Aber leider eben nicht mehr zeitgemäß, denn wer möchte schon mit einer Kamera privat spazieren gehen, die mit Objektiv und Winder 3kg Gewicht mit sich bringt?
CONTAX Profikameras:
Die RTS I (li.oben) war 1974 die erste für den Profi- Reportage- Fotografen gedachte SLR Kamera.
Es folgten dann die RTS II & RTS III, sowie die RX (li.mitte) und die CONTAX AX.
Die AX hat bis heute einen legendären Sonderstatus. Es ist die weltweit einzige Kamera mit integriertem Autofokus für alle Zeiss T* Objektive.
Für den Amateur war diese mit rund 6.000DM zu teuer und für den Profi war der AF etwas zu langsam. An der RTSIII gab es eine auch bis heute noch einzigartige Innovation im KB (Foto rechts), eine Filmansaugplatte mit einem Vakuumsystem um absolute Planlage des Films zu gewährleisten und mit den Zeiss Objektiven eine noch nie dagewesenen Schärfe aufs Foto zu bringen.
Jede dieser Kameras wiegt rund 1kg.
B) CONTAX Kameras für den anspruchsvollen Amateurfotograf
Das sind kleinere & leichtere Kameras in schönen Gehäusen (Design by Porsche) mit identischen Funktionen. Gemacht für anspruchsvolle Amateurfotografen, die sich ernsthafter mit den Basics der Fotografie auseinander setzten. Das war bereits damals der Anspruch der Firma Zeiss mit den CONTAX Kameras und den Zeiss T* Objektiven.
Und genau das trifft auch den heutigen Zeitgeist der analogen Fotografie auf den Punkt!
Hier hatte Zeiss mit CONTAX glücklicherweise viele Modelle auf den Markt gebracht. Diese Kameras erlauben die volle Kontrolle und manuelle sowie halbautomatische Einstellungen zur wirklich kreativen Fotografie und freien Bildgestaltung, dem Spiel mit der Schärfentief u.v.m. Diese Kameras sind auch schnelle, leicht & Schnappschuss-tauglich, so dass man sie wirklich immer dabei haben kann. Bis heute herausragende Eigenschaften sind neben dem Design u.a. die Blitzsynchronisation von 1/250Sek, Verschlusszeiten bis zu einer 1/4000Sek(auch voll mechanisch!), sowie Mikromotoren und keramische Bauteile aus der Raumfahrt, welche die Kameras leise & leicht (z.B.Contax Aria) machen.
Modelle: SLR Kameras: 139, 159, Aria, AX, S2/b, ST / Sucherkameras: T, T2, T3
Die sinnvollsten Modelle für den anspruchsvollen Amateur:
Für Einsteiger: Die CONTAX 139. Sie ist klein, leicht, liegt angenehm in jeder Hand, hat eine Halbautomatik und auf Wunsch sogar TTL Blitzmessung. Der RTS Auslöser mit dem quarzgesteuertem Verschluss sorgt zuverlässig für Sicherheit und Schnappschusstauglichkeit.
Für Umsteiger & Fortgeschrittene:
Die CONTAX 159 & Aria. Je nach Vorliebe mit/ohne automatischen Filmtransport, Zeiten bis 2000/4000Sek., TTL Blitzen mit 1/250Sek-Biltsynchro., angenehm in jeder Hand, voll manuell – Halbauto- oder Volltauomatische Belichtung, Spotmessung umschaltbar! Der RTS Auslöser mit dem quarzgesteuertem Verschluss.
Für Könner & kompromisslose Analogfotografen:
Die CONTAX AX & RTS III. Diese Kameras haben alles was man sich wünschen kann. Das muss/sollte man aber auch beherrschen, daher sind diese Modelle nur für erfahrene Fotografen geeignet. Gewicht: 1kg ohne Objektiv.
C) Die CONTAX Kameras für den Sammler:
in besonderer Veredelung, z.B. vergoldet oder mit besonderen Schriftzügen versehen.
Heute wie damals kauft man sich so etwas nur für die Vitrine. Kaum jemand geht damit noch fotografieren, weil die Kamera als Wertanlage einfach zu schade ist.
Links: CONTAX T2 in der „60Years“ gold Edition in Edelholzbox, mit besonderer Ledertasche.
Unten: CONTAX RX in der „2000“ Edition zur Jahrtausendwende
Auf diese Modelle möchte ich hier nicht näher
eingehen. Mehr Infos dazu sowie die exakten
technischen Details, Prospekte, Berichte, Anleitungen
& viele Downloads finden Sie bitte auf der CONTAX
CAMERA Webseite: www.contax-cameras.de
Das „Wichtigste“ zuletzt:
Das Zeiss T* Objektiv zur CONTAX!
Wie bereits angesprochen, das Objektiv alleine ist für die Bildqualität verantwortlich und daher eigentlich wichtiger als die Kamera selbst! Der Fotograf ist für die Bildgestaltung, die Schärfe und die korrekte Belichtung zuständig.
Warum manueller Fokus?
Denn damit hat der Fotograf den Schärfepunkt in Verbindung mit dem Motiv, der dazu passenden
Blende schnell und einfach bestimmt! Mit manueller Fokusierung bringen Sie die Ruhe ins Fotografieren, das was Sie brauchen um ein guten Foto zu machen. Und wers kann ist trotzdem Schnappschußklar!
Ist eine hohe Lichtstärke wichtig?
Je höher die Lichtstärke eines Objektivs, desto größer und genauer kann man mit der Schärfen- tiefe spielen und einfach richtig gute Fotos machen. Je höher die Lichtstärke an einem Objektiv, desto Aufwändiger ist es aber zu konstruieren und umso größer und schwerer wird es. Grundsätzlich sind alle Carl Zeiss T* Objektive für die CONTAX SLR’s vollständig aus Metall und die Linsen aus hochwertigsten optischen Gläsern gefertigt, was ein gewisses Grundgewicht mit sich bringt. Welches Objektiv sollten Sie nun nutzen . . .
Welche Zeiss T* Optik wählen? … oder wer braucht welches Objektiv?
Meine Empfehlung geht ganz klar zu einer lichtstarken Festbrennweite! Warum? Weil Sie garantiert bessere Fotos damit machen!
Da Sie sich viel bewusster mit der Bildgestaltung und der offenen Blende spielen. Sie arbeiten mit offener Blende um Vorder- & Hintergrund zu trennen und den Schärfepunkt fest zu legen. Jeder Bildausschnitt wird mit bedacht gewählt, da Sie ja entweder vor oder zurück gehen müssen um den optimalen Ausschnitt zu wählen. Das hört sich jetzt vielleicht nach viel denken an. Dem ist aber nicht so, denn nach kurzer Zeit geht Ihnen das so einfach und leicht wie Autofahren im Unterbewusstsein von der Hand.
Die Wahl des richtigen Objektivs will wohl überlegt sein! Sie sollten sich wirklich Gedanken machen was Sie ernsthaft fotografieren wollen und danach Ihre Wahl treffen. Wenn Sie dies in der Anfangsphase noch nicht wissen, dann wählen Sie ein 50mm Normalobjektiv . . .
Welches Objektiv brauchen Sie?
Entscheidungshilfen zur Objektivwahl:
Für Einsteiger: Sie wissen noch nicht auf was sie sich fotografisch einlassen?
Empfehlung: T* Planar 50mm/1,7 = klein leicht günstig!
Für Umsteiger: Sie haben bereits Ahnung vom Fotografieren, wissen aber auch noch nicht ob sie sich auf eine Richtung spezialisieren? …
Empfehlung: 50mm/1,4 = wohl das beste Allroundobjektiv (zusammen mit dem Summilux/Summicron)
Für Portaitfotografen: unverzichtbar das 85mm/1,4 T*Planar, mehr braucht man nicht!
Für Reise-/ Reportagefotografen: das 35mm/2,8 T* Distagon, ideal für die moderne Streetphotographie und auch als Ersatz fürs 50mm geeignet wenn mal etwas mehr aufs Foto soll.
T* Normal- Objektive:
Das sogenannte Standartobjektiv hat 45-55mm im Kleinbildformat, je nach Hersteller und Auflagemaß. Das Besondere an dem 50er Planar ist eine absolute Verzeichnungsfreiheit und die hohe Lichtstärke, gepaart mit einem sehr guten Größen-Gewichtverhältnis. Wer gut fotografieren kann, kann mit einem 50mm Objektiv eine Weltreise machen und kommt zufrieden mit erstklassigen Fotos nach hause. Wenn man ein lichtstarkes T* Planar mit 1,4 wählt gibt es vermutlich nichts was man damit nicht fotografieren könnte!
T* Tele- Objektive
Grundsätzlich sollte ein 85mm T*Planar & 135mm T*Sonnar in keiner Fototasche fehlen. Diese Brennweiten gibt es in verschiedenen Lichtstärken. Das weltweite bekannte und wohl legendärste Portrait- Teleobjektiv neben dem 85er ist das sogenannte Olympia Tele Sonnar 180mm/2,8 (Leni Riefestahl 1936 Olympiafotografin). Diese Optik eignet sich hervorragend für die Sportfotografie, Pferdefotografie, Autorennen im Boxenbereich, oder auch für distanzierte Portraits. Es zählt nicht mehr zu den Leichtgewichten. Aber dafür ist es das vermutlich beste 180mm das man heute noch relativ günstig bekommen kann.
T* Weitwinkel- Objektive
Das Thema Weitwinkel Objektive ist zu umfangreich um es hier nur kurz abzuhandeln. Daher verweise ich an dieser Stelle auf die www.CONTAX-CAMERAS.de Webseite mit allen Details zu den einzelnen Linsen.
Es gibt von Zeiss für viele fotografische Anwendungsbereiche erstklassige Weitwinkelobjektive. Beginnend mit dem 15mm T* Distagon ein Superweitwinkel, über das 18mm 4.0 Distagon, oder das 25mm 1,4, bis hin zum 35mm PC T* Distagon extra mit Shift-Funktion für die Architekturfotografie.
Meine Empfehlung für Einsteiger: ein MUSS ist das 35mm/2,8 T*Distagon. Es ist ein ideales 2.Allroundobjektiv mit kaum Verzeichnung und aufgrund der Größe/Gewicht eine optimale „immerdauf“ Linse, gerade für die Reportage- & Streetfotografie unverzichtbar.
Ich bedanke für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche ihnen viel Freude & Spaß beim Fotografieren mit den CONTAX Kameras & Zeiss T* Objektiven!
Für Fragen rund um die Marke CONTAX, die Kameras & Carl Zeiss T* Objektive von 1975-2005 können sie sich gerne an mich wenden.
Herzliche Grüße,
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